Nachhaltiger Einkauf von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern - neue Reihe startet

Nach Beendigung unserer Reihe zur "Wärmedämmeigenschaften der Gebäudehülle" starten wir heute mit einer neuen Reihe zum Thema "Nachhaltiger Einkauf von Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialien". In dieser setzt sich unsere Mitarbeiterin Yagmur Bildik mit Fragen zur Ökobilanz, Konsum und Abfallentsorgung auseinander. In dem ersten Teil der Reihe wird sich Bildik mit der Ökobilanz im Alglemeinen befassen.

Was genau ist eigentlich "Ökobilanz"?

Durch die globale Kooperation von Unternehmen und Ländern legen Güter und Produkte z.T. viele Kilometer zurück, um am Ort ihres Ge- und Verbrauchs verfügbar zu sein. Diese lange Reise beeinflusst nicht nur den Herstellungsprozess eines Produkts, sondern kann gleichzeitig auch Auswirkungen auf dessen Qualität haben. Um die Konsequenzen der Produktion auf die Umwelt zu berechnen, wird die Ökobilanz als eine Methodik für die Kosten der Umwelt für eine Produktionseinheit eingesetzt.

Das Ziel der Ökobilanz ist es, die Vor- und Nachteile von Produkten und Verfahren einzustufen und abzuwägen. Sie dienen dem Vergleich verschiedener Produktsysteme untereinander und werden oft sowohl zu Forschungszwecken als auch von Unternehmen für werbliche Ziele eingesetzt.
Bei der Erstellung einer Ökobilanz werden die verschiedenen Lebensstadien des zu untersuchenden Produktes bzw. Verfahrens auf ihre Umweltrelevanz untersucht. Diese Lebensstadien umfassen dabei die Bereiche: Rohstoffgewinnung, Herstellung, Verarbeitung, Transport, Gebrauch, Nachnutzung, Abfall, Abwasserreinigung und die Entsorgung. Die einzelnen Prozesse werden separat voneinander untersucht und die Resultate zusammengetragen. Auf Basis der Ergebnisse können Unternehmen und/ oder Wirtschaftsverbände eine Schwachstellenanalyse durchführen.

Welche Informationen umfasst die Ökobilanz?

Für die Zusammenstellung der Bealstungsresultete ist es notwendig möglichst genaue Informationen über die Umweltauswirkungen einzelner Teilschritte des Lebensweges zu haben sowie eine detaillierte Kenntnis der Herkunft der Belastungen. Zu beachten ist dabei, dass beispielsweise in der Zusammenfassung der Ergebnisse der Produktion neben den verschiedenen Prozessen der Herstellung auch alle Prozesse der Energieerzeugung, des Transportes und der Entsorgung produktionsspezifischer Abfalle enthalten sind. Oft tragen gerade Prozesse der Energieerzeugung und des Transportes entscheidend zu den Umweltbelastungen bei. Der Bilanzierungsbereich umfasst, den Rohstoffeinsatz, Herstellungsprozess verbundenen Emissionen, Energieeinsatz, Wasser, Abfallaufkommen sowie toxikologische und ökologische Bewertungen, wie zum Beispiel Verbrauch materieller Ressourcen und Energieträger, stoffliche Belastungen der Luft und des Wassers, Belastungen des Bodens mit Abfällen und der Flächenverbrauch sowie die Lärmbelastung.

Damit die „Abschreibung“ der Umweltauswirkungen durch die Produktherstellung günstiger ausfällt ist die Nutzungsphase besonders bei Gebrauchsgütern, wie Elektrogeräte im Haushalt von Bedeutung. Je länger die Lebensdauer eines Produktes ist, desto besser fällt die Umweltauswirkungen durch die Herstellung aus. Ebenso können Verbraucher im Alltag einen Einfluss auf die Ökobilanz haben und ihren Beitrag zur Verbesserung der Umwelt leisten.

Quellen

  • IHK Nürnberg (03. November 2015). Ökobilanz: DIN Norm 33926. www.nachhaltigkeit.info. Link zum Artikel. Zuletzt angesehen am 19. Juli 2018.
  • Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie des Landes Berlin (1995). Ökobilanzen populär. Ökologisches Wirtschaften. Berlin: Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie.