Wärmeinseln als Chance für die Quartiersentwicklung, Teil 3

Trotz der Negativfolgen von heat islands, ist es Fakt, dass wir Wohnungen zum Leben benötigen und durch die Digitalisierung zukünftig ein erhöhter Energiebedarf zu erwarten ist – was also tun? Wie kann die Stadt „nachhaltig“ sein obwohl es den Boden versiegelt und die Verdunstung fördert?

  • Natürliche Ventilation

Diese Form der Kühlung basiert auf folgender Idee: Der Wind trifft auf ein Gebäude, es entsteht Überdruck auf der Windseite und Unterdruck auf der vom Wind abgewandten Seite. Werden die Zuluft- und Abluftöffnungen an die entsprechenden Stellen gesetzt, wird frische Luft in das Gebäude gedrückt und verbrauchte Luft herausgesaugt. So werden die Betriebskosten des Gebäudes gesenkt und die Luftqualität kontinuierlich hochgehalten.

Die forschungsseitige Herausforderung besteht jedoch darin, die geeigneten Stellen für die Zuluft- und Abluftöffnungen zu finden, da der statische Druck um ein Gebäude von einer Reihe von Faktoren, z.B. Windlast, Gebäudeform, Windrichtung, Terrain, abhängt.

  • Begrünung

Grünanlagen dienen nicht nur der Befriedigung eines Erholungsbedürfnisses, sondern bilden auch einen Ausgleich zur Bodenversiegelung in der Stadt. Sie helfen, den heat islands in der Stadt entgegenzuwirken.

Grünanlagen, begrünte Fassaden oder Dächer fördern die Verdunstung und tragen so zu einer Temperaturabkühlung in ihrer direkten Umgebung bei (z.B. im Wald ist es kühler als auf dem Feld davor). So werden in der Umgebung der Lufttemperatur und -feuchtigkeit, sowie die Strahlungsverhältnisse verbessert. Begrünung können die Lebensdauer von Gebäuden verlängern, da sie einen mechanischen Schutz gegen die UV-Strahlung bilden. Sie bilden gleichermaßen ein Ersatzhabitat für Tier- und Pflanzenwelt und tragen zur optischen Verschönerung des städtebaulichen Landschaftsbilds bei.

Die Forschungsherausforderung für Bestandsgebäude liegt vor allem darin, die Traglast von Gebäuden/ -dächern vor dem Hintergrund einer Begrünung zu verbessern.

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Siehe auch

2015
Die Studie fokussierte eine Erweiterung bisheriger Untersuchungen in klimatisch kritischen Regionen mit hoher...
    Authors
  • Hödt, I.
  • Glahn, O.
In: Schwickert, S. (Hrsg.). Detmolder Bauphysiktag 2015 Ort: Aachen