Smart Recycling Factory
In der Smart Recycling Factory treffen Innovation und Umweltschutz aufeinander. Mit modernen, vernetzten Technologien wird die Abfallverarbeitung revolutioniert und ein zukunftsfähiges Ressourcenzentrum geschaffen, das die Umwelt schont und die Kreislaufwirtschaft fördert. Somit wird die steigende Menge an Abfall in Deutschland nicht zum Problem, sondern bietet uns die Möglichkeit, eine große Menge an Rohstoffen durch Recycling zurückzugewinnen. Für diese Zielsetzung werden das Bauwesen und digitale Lösungsansätze in den Fokus genommen.
Die Baubegleitforschung zur Smart Recycling Factory untersucht innovative Methoden zur Förderung einer zirkulären Wertschöpfung im Bauwesen. Ziel ist die Entwicklung praxisnaher Lösungen für die Wiederverwendung von Materialien, die Reduzierung von Bauabfällen und die Optimierung von Rückbau- und Recyclingprozessen.
Im Rahmen der Forschung werden Materialströme analysiert, digitale Planungs- und Bewertungsmethoden getestet sowie neue Konstruktionsprinzipien für eine kreislauforientierte Architektur erprobt. Das Projekt dient als Reallabor, in dem interdisziplinäre Teams aus Wissenschaft und Praxis gemeinsam an nachhaltigen Baukonzepten arbeiten.
Als praxisnahe Lösung und zur Steigerung der Messbarkeit von zirkulären Bauweisen wurde 2023 der Gebäuderessourcenpass veröffentlicht. In diesem werden Materialität, Massen und Pre- sowie Post-Use von Rohstoffen aufgenommen. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden aktuelle Hemmnisse von Akteuren für die Verwendung, aber auch Potenziale der Quantifizierbarkeit für die Zukunft untersucht.
Wenn unbekannt ist, wo sich welche Rohstoffe in einem Produkt befinden, dann erschwert dies das Recycling erheblich. Wir wollen die Informationen mithilfe eines digitalen Produktpasses (kurz DPP) bereitstellen, der alle Informationen zu einem Produkt und seinen Bestandteile entlang seines gesamten Lebenszyklus dokumentiert. Diese Informationen könnten als Grundlage einer umfangreichen und modernen stofflichen Wiederverwertung dienen und ermöglichen bestenfalls ein vollständiges Recycling. Genauer gesagt ist der digitale Produktpass ein Datensatz, der anwendungsspezifische Informationen speichert. In diesem Fall Informationen zu Inhaltsstoffen, zum Recycling und zum stofflichen Aufbau der Komponenten eines Produkts.
Durch eine Verknüpfung der Produktinformationen mit dem Gebäuderessourcenpass lassen sich große Fortschritte verzeichnen für Urban Mining, der Rückgewinnung von Rohstoffen aus der gebauten Umgebung. Die Synergien beider Arbeitsbereiche ermöglichen eine erhöhte Präzision und Effizienz, besonders für den Gebäuderessourcenpass, aber auch für eine generelle Rohstoffeffizienz.