Future Energy auf der KlimaExpoNRW – Energieeffiziente Prozesse in der Intralogistik
Auf Einladung der KlimaExpoNRW präsentierte das Future Energy – Institut für Energieforschung (iFE) der Hochschule OWL zusammen mit der Firma Lenze die Forschungsergebnisse des Projektes „Intelligente Antriebs- und Steuerungstechnik für die energieeffiziente Intralogistik“ (it’s OWL-IASI) auf der Messe E-World 2017 in Essen, der größten Fachmesse zum Thema Energie in NRW.
Um den reibungslosen Ablauf innerbetrieblicher Material- und Warenflüsse zu organisieren, durchzuführen und zu optimieren (z.B. in Logistik- und Paketverteilzentren oder Warenlagern) nutzen Unternehmen technische Systeme und Dienstleistungen. Die Effizienz eines solchen Systems definiert sich hierbei über die eingebaute Technik, d.h. technisch veraltete Motorenantriebe für die Förderbänder können sich beispielsweise negativ auf die (Energie-)Effizienz eines Systems – und somit auch auf die des Unternehmens – auswirken.
Genau hier setzt das Projekt it’s OWL-IASI an: „Ziel des Projektes war es, ressourcen- und energieeffiziente Antriebslösungen für Fördertechniken in Gebäuden (Intralogistik) zu entwickeln, welche sich nahezu leistungs- und kostenneutral auf den Logistikprozess auswirken“, so Prof. Holger Borcherding, Experte für elektronische Antriebe und Leistungselektronik.
Als Baukastensystem angelegt, ist die neu entwickelte Motortechnologie eine Komplettlösung, die aus Regel- und Steuerelektronik, Motoren und Getriebe, sowie Verfahren zur energieeffizienten Bewegungsführung besteht.
Zur Veranschaulichung und Messung der Leistungsfähigkeit konnte ein Prototypaufbau des neu entwickelten Motors im Vergleich zu der vorher genutzten Technologie signifikante Energieeinsparungen nachweisen. Im direkten Vergleich wurde deutlich, dass sich mithilfe der neuen Technologie 20 bis über 40 Prozent der elektrischen Energie einsparen lassen. Zusammen mit Simon Puls (jetzt Lenze) und weiteren Mitarbeitenden des iFE und des Unternehmens Lenze brachte Borcherding dem Fachpublikum sowohl die neue Technologie als auch die Anwendungsmöglichkeiten des Baukastensystems näher.
Das Projekt it’s OWL-IASI wurde 2016 als Vorreiterprojekt im Bereich Energieeffizienz von der Landesregierung NRW ausgezeichnet. Etwa 60 Prozent der gesamten elektrischen Energie in Deutschland wird in elektrischen Motoren umgesetzt. Davon sind etwa ein Viertel Förderantriebe. Für die im Projekt erarbeitete Baukastenlösung sind etwa 50 Prozent der gesamten Förderantriebe relevant. Es wäre mit einem Einsparpotential elektrischer Energie von rund 1,5 bis 3 Prozent zu kalkulieren, sofern alle Förderantriebe in Deutschland auf die neue Motortechnologie umgestellt würde. Zu erwarten ist, dass 10 Prozent des Marktes erreicht werden. Umgerechnet in CO2-Äquivalent ließen sich dann in Deutschland pro Jahr 870.000 t CO2 vermeiden.