Dem Heat Island-Effekt auf der Spur

Die Studie fokussierte eine Erweiterung bisheriger Untersuchungen in klimatisch kritischen Regionen mit hoher Bebauungsdichte und geringem Grünflächenanteil und untersuchte die Auswirkungen von Dachmaterial und Gebäudeanordnung unter dem Aspekt der architektonischen Grenzen in den Bebauungsplänen in einem durch öffentliche Grünflächen geprägten Quartier, welches sich gemäß des angesetzten Außenklimas in einer mittel bis süddeutschen Stadt befinden könnte. Zusammenfassend ist auf Basis der hier dargelegten Untersuchungen festzustellen, dass in einem Quartier mit einem Grünflächenanteil von ca. 55% und einer Bebauungsdichte von GRZ: ca. 0,25 sowie GFZ: ca. 1,3 die Einflussnahme architektonischer Möglichkeiten im Dachmaterial sehr gering ist. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass bei dem zugrunde gelegten Grünflächenanteil und gleich bleibender solarer Strahlung insbesondere die Gebäudeanordnung und resultierenden Windströme Einfluss auf die Umgebungstemperaturen nehmen. Die geringen Luftbewegungen führen dazu, dass die konvektiven Strömungen der warmen Oberflächen nicht in die Umgebung abgetragen werden können. Die daraus resultierenden Oberflächentemperaturen können erst nachts, wenn die Umgebungstemperatur stärker abgekühlt ist, wieder sinken. Das Basismodell, gestaltet als Einzelblockweise mit einer nahezu orthogonalen Anordnung, weist unter den dargelegten Varianten die höchsten Windgeschwindigkeiten und niedrigsten Temperaturen in der Nacht auf, wohingegen im Hofmodell die höchsten Temperaturspitzen vorzufinden sind, auch wenn sich das Klima während des Tages sehr homogen verhält. Zusätzliche Untersuchungen den Grünflächenanteil sowie der Grünflächenanordnung und den Kompaktheitsgrad der Bebauung betreffend sind erforderlich, um weiterführende Planungsleitlinien zu erstellen.