Bewertung des thermischen Komforts gemäß Nationalem Anhang der DIN EN 15251:2012
Bei der Festlegung von zu gewährleistenden Raumtemperaturen unter Bezugnahme von Energieeffizienz und der thermischen Behaglichkeit empfiehlt sich grundsätzlich der Verweis auf die Regeln der ASR 3.5 sowie den Anforderungen der DIN EN 15251 oder VDI 3804. Zu beachten ist hierbei, dass sich die VDI 3804 auf die Anforderungen des Anhangs A der DIN EN 15251 bezieht und diese mit noch zusätzlichen Informationen und Ergänzungen zur Anwendung in der Raumlufttechnik erweitert.
In der Nachweisführung des thermischen Raumklimas hat sich hierbei die operative Temperatur als praktikable Bemessungsgröße herausgestellt. Den entsprechenden Grenzwerten sind jedoch explizite Rahmenbedingungen hinsichtlich Aktivität, Bekleidung, relativer Luftfeuchte und Luftgeschwindigkeit vorausgesetzt. Hierbei ist in jedem Projekt zu prüfen, ob die entsprechenden Umgebungsparameter vorliegen oder hergestellt werden können.
Des Weiteren ist bei einem alleinigen Bezug auf zu gewährleistende Raumtemperaturen gemäß DIN EN 15251 zu berücksichtigen, dass diese Norm zwei Anhänge beinhaltet, die voneinander abweichende Anforderungen für die operative Temperatur definieren und zu unterschiedlichen Klassifizierungen führen können. Hier sollten objektspezifisch die Anforderungen hinsichtlich Anpassungsmöglichkeit der Bekleidung, Arbeits-Produktivität, Energieverbrauch und dem vorhandenen Außenklimabezug (Möglichkeit zum Öffnen von Fenstern) gegenübergestellt und insbesondere bezüglich der vorliegenden Umgebungsbedingungen geprüft werden, bevor die zu gewährleistenden Raumtemperatur für den Fachplaner festgesetzt werden.