Neues Projekt „SynErgieOWL“ gestartet
Die Flexibilisierung ist die wesentliche Voraussetzung der Sektorenkopplung. Studien belegen, dass es ein robustes Modell der Transformation bedarf, um das heutige Energiesystem zu einem Energiesystem der Zukunft umzubauen. Insbesondere durch die Abreglung von Windenergie-, Photovoltaik- und Biomasseanlagen gehen jährlich mehrere Milliarden Kilowattstunden Strom verloren. Gründe für die Abregelung können Netzengpässe oder mangelnde Flexibilität konventioneller Kraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sein. Dabei müssten für einen erfolgreichen Netzausbau und Flexibilisierung der steuerbaren Stromerzeugung auch die Möglichkeiten der weiteren Erhöhung der Effizienz, der weiteren Energieeinsparung und der sinnvollen Speicherung genutzt werden.
Ziel des Projekts „SynErgieOWL“ ist es daher, den Strombedarf von Privathaushalten für Wärmeanwendungen und Elektromobilität in Zeiten eines hohen Angebots an erneuerbarem Strom (z.B. aus Sonne oder Wind) auf diese Energiequellen zu verlagern. D.h. erneuerbar hergestellte Energie, die abgeregelt werden müsste, wird durch ein börsenpreisoptimiertes, kostengünstiges Steuerungsverfahren für Wärmeanwendungen und E-Mobilität in Privathaushalten von diesen genutzt. Während bisherige Ansätze in an den hohen IKT-Kosten für die Ansteuerung scheiterten, wird die börsengekoppelte Betriebsweise der Systemkomponenten ermöglichen, neue und kostenreduzierte Ansätze zu testen. SynErgieOWL liefert dadurch konkrete Geschäftsmodelle für den Stromvertrieb und Verteilnetzbetreiber, sowie Hersteller von Regelungstechnik-, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
Die Aufgaben von Johannes Üpping und seinem Team werden u.a. darin bestehen, die Datenerhebung durchzuführen (z.B. Verschiebungspotential in Wohngebäuden ermitteln, Bestandaufnahme von Technologien), ein thermoelektrisches Gebäudemodell zu modellieren und die Projektergebnisse abschließend zu erfassen und zu bewerten. Am 01. Juni 2018 fand das erste Treffen der Projektpartner in Lemgo statt.
Das Projekt greift inhaltlich wesentliche Maßnahmenvorschläge des Klimaschutzplans NRW auf und liefert so modellhafte Ergebnisse, die von Dritten verwendet und weiterentwickelt werden können. Die im Projekt erarbeiteten Verfahren und Produkte sind nicht an regionale Besonderheiten gebunden. Alle Entwicklungen sollen so erfolgen, dass diese grundsätzlich auf andere Hersteller übertragbar sind. Die Optimierungen sind grundsätzlicher Natur und für die Sektorenkopplung von Strom-Wärme- und Strom-Mobilität-Anwendungen übergreifend einsetzbar. Die Vorschläge zur Gesetzgebung werden die technischen und marktrelevanten Fragen abdecken.
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