VDMA-Energieeffizienz-Netzwerktreffen Ostwestfalen an der Technischen Hochschule OWL
Vorstellung des neuen Studiengangs „Energiemanagement und industrielle Klimaschutztechnologie“ vor Fachleuten
Wie konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung und Nutzung regenerativer Energien in Betrieben umgesetzt werden, darüber tauscht sich das VDMA-Netzwerk Energieeffizienz Ostwestfalen regelmäßig aus. Am 6. März trafen sich dazu auf dem Campus in Lemgo Vertreter heimischer Firmen und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe auf Einladung von Phillip Kübber, Referent des Kompetenznetzes ProduktionNRW. Produktion NRW ist das Kompetenznetz des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. Gastgeber war das Future Energy – Institut für Energieforschung. Das Schwerpunktthema war dieses Mal das Thema „Power Quality“; darunter wird die Versorgungsqualität und nachhaltige Sicherheit elektrischer Energie verstanden.
Prof. Dr. Holger Borcherding vom iFE stellte mit seinem Team vor, an welchen Kriterien die Qualität von industriellen Netzen beurteilt werden kann und welche Messtechnik hierfür eingesetzt wird. Das iFE beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Phänomenen in elektrischen Netzen innerhalb von Produktionsanlagen. Häufig wird diese Kompetenz angefordert, um beispielsweise die Ursache von Geräteausfällen zu ermitteln und abzustellen. Thomas Herrmann, Produkt Manager bei der E.ON Connecting Energies GmbH, stellte im Anschluss Best Practice Beispiele und einen Leitfaden zu Power Quality vor, der die Umsetzung von Maßnahmen für sichere Industrienetze unterstützen soll.
In einem weiteren Fachvortrag stellte Prof. Dr. Johannes Üpping die Kombination von Schlüsseltechnologien zur Sektorenkopplung aus dem aktuellen Projekt „SynErgieOWL“ vor. Ziel des Projekts ist es, den Strombedarf von Privathaushalten für Wärmeanwendungen und Elektromobilität in Zeiten eines hohen Angebots an erneuerbarem Strom (z.B. aus Sonne oder Wind) auf diese Energiequellen zu verlagern.
Aktuelle Themen zum Energiemarkt und den politischen Rahmenbedingungen wurden durch Prof. Dr. Jörg Meyer, Leiter des Instituts Energietechnik & Energiemanagement der Hochschule Niederrhein, vorgestellt. Den Teilnehmern wurde wieder einmal offenbart, dass viele komplizierte gesetzliche Vorgaben die Erzeugung und den Verbrauch von Energie beeinflussen und lenken.
Eine Besichtigung von Forschungseinrichtungen des iFE zu den Themen Energieeffizienz, Holzbearbeitung und Elektronikfertigung rundete das Treffen ab. Die Teilnehmer waren beeindruckt von den vielfältigen Forschungsprojekten und dem Expertenwissen der Hochschule.
Höchst passend zu den Tätigkeitsfeldern der Teilnehmer stellte Prof. Dr. Thomas Schulte, Leiter des iFE, den neuen Bachelorstudiengang „Energiemanagement und industrielle Klimaschutztechnologie“ vor, den die Technische Hochschule OWL ab dem kommenden Wintersemester anbietet. Dieser praxisorientierten interdisziplinäre Studiengang vermittelt übergreifende Kompetenzen zur Optimierung des Energiemanagements z. B. in Produktionsbetrieben und bei regionalen Energieversorgern. In einer anschließenden Diskussion bestätigte sich, dass die inhaltliche Gestaltung zukunftssicher die notwendigen Kenntnisse eines technisch orientierten Energiemanagers abbildet.
Die Teilnehmer lassen sich von Patrick Spanier die Power-Quality-Messtechnik des iFE erklären.
H. Borcherding, Lemgo, 17.03.2019