Gleichstrom als Schlüsseltechnologie für die Produktion

Energie trifft auf Industrie 4.0: Vom 10. bis 11.09.2019 stellten 21 Unternehmen, vier Forschungsinstitute und der ZVEI die Ergebnisse des branchenübergreifenden Forschungsprojekts DC-INDUSTRIE auf der Konferenz DC2019 – Industrielle Gleichstromnetze in der Phoenix Contact Arena in Lemgo vor.

Die Konferenz legte u.a. einen fachlichen Schwerpunkt auf die Themen Geräteentwicklung, Schutz von DC-Netzen, Netzstabilität und -management, Verbindungstechnik für DC-Netze und die zukünftige DC-Forschung. Während die Keynote von Michael Lebrecht, Leiter Industrialisierung Automatisierungstechnik bei Daimler, das industrielle Smart grid thematisierte, fokussierte Jörg Timmermann, Finanzvorstand und Vorstandssprecher bei Weidmüller Interface, die Verbindungstechnik im DC-Netz und die Integration von Data Analytics. Gunther Koschnick, Geschäftsführer Fachverband Automation beim ZVEI, verdeutlichte die Wichtigkeit einer energieeffizienten Produktion als systemischen Ansatz.

Ausstellung DC2019_Weidmüller_Quelle: iFE/ TH OWL
Stand von Weidmüller Interface auf der Konferenz DC2019.

Eine weitere Keynote von Karl-Heinz Mayer, Director Innovation & Codes and Standards bei Eaton, adressierte den Schutz von Gleichstromnetzen und gab einen Ausblick über Bedarf und Stand der Technik. Zwischen den Sessions hatten die rund 80 Teilnehmenden die Möglichkeit, eine Ausstellung zu besuchen.

Veranstaltungsleiter und wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprojekts DC-INDUSTRIE, Prof. Holger Borcherding, zeigte sich zufrieden: „Die Konferenz hat gezeigt, dass Gleichstrom eine Schlüsseltechnologie mit viel Potential ist. Innerhalb des Forschungsverbunds besteht Einigkeit darüber, dass die Integration von DC in bestehende Anlagen und Prozesse in einem Folgepro-jekt weiter untersucht werden muss. Der Förderantrag wurde bereits eingereicht – derzeit warten wir auf den Förderbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und hoffen, zeit-nah beginnen zu können“. 

Ziel des Forschungsprojekts DC-INDUSTRIE ist, die Stromversorgung industrieller Anlagen über ein smartes, offenes Gleichstromnetz neu zu gestalten und die industrielle Energieversorgungsarchitektur zu digitalisieren.

DC2019_Keynote Timmermann_Quelle: iFE/ TH OWL
Jörg Timmermann, Weidmüller Interface, mit seiner Keynote zum Thema "Verbindungstechnik im DC-Netz und Integration von Data Analytics".

So entsteht das industrielle Energiesys-tem der Zukunft, ein gleichstrombasiertes Smart Grid für die Industrie.

Gleichstrom – direct current (DC) – gilt als Schlüsseltechnologie für ein energieeffizientes, offenes Smart Grid in der Produktion. Die DC-Kopplung steigert die Effizienz von Maschinen und Anlagen und senkt ihre Störaussendung. Dadurch erhöht sich die Produktivität, Produktionskosten werden gesenkt. Erneuerbare Energiequellen und Energiespeicher werden über das DC-Netz in den Produktionsprozess eingebunden. Ein intelligentes Energiemanagement-System ermöglicht im laufenden Betrieb auf Netzspannungs-schwankungen und -ausfälle zu reagieren.

Die Projektpartner entwickelten ein DC-Systemkonzept, welches sie erfolgreich in vier Modellanlagen der Projektpartner Daimler, Homag und KHS testeten. Fazit: Mithilfe der DC-Technologie kann eine effiziente, robuste und intelligente industrielle Energieversor-gung geschaffen werden.

 

 

DC2019_Gruppendiskussion_Quelle: iFE/ THOWL
Gruppendiskussion unter der Beteiligung von Timm Kuhlmann (Fraunhofer IPA), Dr. André Leonide (Siemens), Patrick Kröhner (Daimler), Karl-Heiz Mayer (Eaton), Dr. Jan Stefan Michels (Weidmüller), Dr. Johann Austermann (TH OWL), Prof. Dr. Holger Borcherding (TH OWL) (v.l.).

Weitere Bilder finden Sie hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Informationen zur Konferenz DC2019 finden Sie unter:

Bei Fragen zum Projekt DC-INDUSTRIE wenden Sie sich gerne an: